Gestern sind wir nach einer langen Anreise endlich angekommen.
Der Abschied von Emily zu Hause und von Marc am Flughafen war ganz schön schwer.Wir waren ja noch nie so lange getrennt...
Bei Mija kam dann noch die Unsicherheit vor dem Flug dazu und sie war ganz schön traurig.
Die Reise an sich fing merkwürdig an....
Also erstens habe ich noch nie soviele Menschen mit soviel Gepäck an einem Schalter gesehen! Da man bei Ethiopian Airlines pro Person zwei Koffer mitnehmen darf, hatten einige Leute gefühlt "halbe Häuser" dabei und eine Menge Sperrgepäck.
Zweitens stand am Schalter neben uns eine Frau, die allen Ernstes ohne Corona-Test einchecken wollte. Sie wurde weggeschickt und hatte noch die geringe Chance, einen super schnellen Test für 280€ am Flughafen zu machen. Am Gate war sie später nicht zu sehen...
Und drittens:Beim Einsteigen in den Flieger war erstaunlicherweise der Platz neben uns, bzw zwischen uns besetzt, obwohl das Flugzeug halb leer war. Da saß sehr selbstbewusst eine sehr dicke afrikanische Mama und ich wunderte mich etwas über ihre Platzwahl. Als ich ihr dann sagte, dass sie doch einen der vielen anderen Plätze nehmen könnte, zeigte sie mir stolz ihre Bordkarte und da stand eine ganz andere Reihe drauf 🤔
Sie wollte aber partout ganz hinten sitzen und rührte sich nicht vom Fleck. Ich wollte aber meine Ruhe und mehr Platz!
Mithilfe von zwei Stewardessen und einem Mechaniker gelang es dann, die zeternde und heulende Matrone (mit vor lauter Aufregung bis unter den Po gerutschten Hose) zu ihrem eigentlichen Platz zu bringen.... da hatte sie dann eine ganze Mittelreihe für sich, schimpfte aber immer noch. Die Passagiere um uns herum grinsten still in sich hinein und wir hatten endlich unsere drei Plätze 😅
Kurz nach 22.00 hoben wir ab, unserem Abenteuer entgegen und konnten noch immer nicht glauben, dass wir das wirklich machen!
Das Abendessen war übrigens richtig gut, ich hatte schon bei der Flugbuchung die vegane bzw asiatisch/vegetarische Variante bestellt und beides schmeckte super. Pappsatt schauten wir unsere Filme zu Ende und konnten sogar ein bisschen schlafen.
Morgens landeten wir im kalten, verregneten und verlotterten Addis Abeba, das ist, zumindest vom Flughafen aus betrachtet, keine schöne Stadt. Viele Hochhäuser stehen im Rohbau herum und zerfallen, alles wirkt trist und ungepflegt. Das nagelneue Terminal wirkt in dieser Umgebung ziemlich deplatziert.
Nach zwei Stunden Aufenthalt ging es weiter mit einem kleineren Flieger, der auch wieder recht wenig Passagiere befördern musste. Beim Zwischenstop in Victoria Falls konnten wir vor der recht ruppingen Landung einen kurzen Blick auf die Wasserfälle werfen.
Wir waren beide so müde, dass wir am liebsten ausgestiegen wären, flogen aber tapfer noch das Stündchen bis Gaborone.
Das Prozedere am Flughafen zog sich sehr in die Länge, wir mussten nämlich erst noch einen Corona Schnelltest machen, bevor wir zur Immigration kamen. Dort wunderte man sich, was ich mit Kind so lange im Land mache und alle Papiere wurden sehr genau unter die Lupe genommen. Beim Zoll durften wir dann auch noch einen Koffer öffnen und zeigen, dass wir ausser Gummibärchen keine Geschenke dabei haben 🤷♀️
Wir wurden vom Flughafen abgeholt und bekamen bei der Herfahrt gleich einen kleinen Kurs in Botsuana-Kunde, das war super!
Auf der Farm wurden wir von allen herzlich aufgenommen, es ist wunderschön hier😊
Am anderen Seeufer konnten wir auch schon die ersten Antilopen sehen, haben super geschlafen und jetzt stehen wir mal langsam auf!